Berit Glanz: nature writing | machine writing

 

 

Die Schriftstellerin Berit Glanz hat ihr Online-Stipendium unter www.netzresidenz.de gestartet. Berit Glanz war die Auszeichnung im vergangenen Sommer vom virtuellen Literaturhaus verliehen worden. In ihrem digitalen Poesieprojekt nature writing/machine writing wird Berit Glanz wöchentlich neue Versuchsanordnungen präsentieren, in denen sie versucht, mit Hilfe des Computers einen neuen Blick auf die Natur um uns herum zu gewinnen und dabei Fragen aufzuwerfen, die unser Verhältnis zur Natur betreffen: Was bedeutet Landschaft? Kann ich Texte der Sorte „Nature Writing“ schreiben, ohne mich von meinem Computer fortzubewegen? Wer beobachtet die Landschaft? Kann die Maschine die Landschaft besser wiedergeben als ich? Entfremdet mich die Nutzung von Technologie bei der literarischen Auseinandersetzung mit Natur von der Landschaft?

 

„Ich habe mich gefragt, wie eine Form von Nature Writing aussehen kann, bei der nicht ignoriert wird, dass wir Menschen uns permanent in virtuellen Räumen aufhalten und ständig digitale Hilfsmittel verwenden.“

(Berit Glanz)

In verschiedenen Versuchsanordnungen lässt die Schriftstellerin von einer Software Gedichte zu Landschaftsbildern schreiben. Die Bilder verändert sie dafür mit digitalen Hilfsmitteln oder erzeugt sie mit Hilfe von Computersoftware, zum Beispiel der Forest-App.

Zur Förderung der Literatur in den Digitalen Medien vergibt der Verein Bremer Literaturhaus [virt.] e.V. mit Unterstützung des Senators für Kultur alle zwei Jahre die Bremer Netzresidenz als Online-Stipendium im virtuellen Literaturhaus Bremen.

Julia Meichsner im Gespräch mit Berit Glanz zur Netzresidenz 2020 [5:43]

5. Dezember 2020 | Bremen Zwei

Ein Bild aus einem Computerspiel: Eine quadratische Feldfläche mit verteilten orange-farbenen Bäumen
© Berit Glanz
Portrait-Foto der Autorin Berit Glanz
© privat

Zur Autorin

Berit Glanz, 1982 geboren, hat in München, Stockholm und Reykjavík studiert und ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Neuere Skandinavische Literaturen der Universität Greifswald. Sie war Finalistin beim 24. open mike und Teilnehmerin der Textwerkstatt Kölner Schmiede. Für ihr Romandebüt Pixeltänzer wurde sie 2017 mit dem Literaturpreis, dem Publikumspreis Mecklenburg-Vorpommern und mit dem Hebbel-Preis 2020 ausgezeichnet. Auf Twitter hat Berit Glanz den Twitter-Lesekreis #TwitLektüre initiiert und war auch an dem Lesekreis #54Reads aktiv beteiligt. Sie gibt dort regelmäßig Einblick in ihre literaturwissenschaftliche Forschung und ihre Arbeit als Autorin. Berit Glanz ist außerdem Redaktionsmitglied von 54Books.