Satzwende 2022



Die Autor*innen 2022

Porträt von Tomasz Jedrowski
© Rike Oehlerking

Tomasz Jedrowski: #Liebe

Der in Bremen aufgewachsene Schriftsteller Tomasz Jedrowski liest aus seinem Debüt Im Wasser sind wir schwerelos. Es spielt zur Zeit der Solidarność-Bewegung im Polen der 80er Jahre und zeigt die zerstörerische Macht der Politik im Ringen um persönliche Freiheit. Jedrowski findet eine ganz eigene, intensive Bildsprache für Körperlichkeit und Sexualität. Die Coming-of-Age-Geschichte einer homosexuellen Liebe wurde vom Guardian als Buch des Jahres gefeiert.

Tomasz Jedrowski

Clemens Meyer bei der Satzwende
© Rike Oehlerking

Clemens Meyer: #Randzone

Der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Clemens Meyer ist ein Meister des Abgründigen: In seinen Büchern widmet er sich den Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen. In seinem neuen Erzählband Stäube führt uns Meyer buchstäblich in die Unterwelt: In Höhlen und Bergwerke. In der Welt der mitteldeutschen Tagebaulandschaft wird den Menschen ihre Heimat fremd und sie verlieren durch die Zerstörung der Landschaft ihre Dörfer, in denen sie aufgewachsen sind.

Clemens Meyer


Anke Stelling
© Rike Oehlerking

Anke Stelling: #Wohnen

Die Schriftstellerin Anke Stelling widmet sich den brennenden Themen unserer Gesellschaft: In ihren Büchern steckt immer Politik. Die Art, wie wir wohnen, ist für sie die zentrale soziale Frage unserer Zeit. In ihren Romanen und Erzählungen macht sie unsere Wohnsituationen zum Ausgangspunkt von sozialpsychologischer Gesellschaftskritik. Auch Stellings jüngster Text Plastikteile beschreibt den letzten Wohnraum einer Frau: das Krankenzimmer, in dem sie stirbt.

Anke Stelling

Porträt von Helene Bukowski
© Rabea Edel

Helene Bukowski: #Körper

In Milchzähne ist es der Schriftstellerin Helene Bukowski gelungen, surreale Stimmungsbilder zu erzeugen. Während sie darin vor der klimabedingten Verwüstung unserer Landschaften warnt, beschäftigt sich der neue Roman mit den Wunden, die massive Traumata in unseren Körpern hinterlassen. Die Kriegerin ist eine Geschichte über die besondere Freundschaft zweier Frauen, die bei der Bundeswehr im Einsatz sind und deren oberstes Gebot es ist, sich nicht verletzlich zu machen.

Helene Bukowski


Das Projekt ist eine Kooperation des virtuellen Literaturhauses, des Literaturkontors Bremen und der Bremer Shakespeare Company und wird gefördert durch den Senator für Kultur und das Art Hotel Ana.