Im Rahmen von Queer (L)it! startete am 1. September die digitale Videoreihe von und mit Sasha Salzmann. Bis zum Ende des Jahres gibt es jeden Monat eine neue Folge mit einem anderen Gast. Lerne bedeutende queere Autor*innen kennen und lausche ihren Gesprächen.
Sasha Marianna Salzmann ist Roman- und Theaterautor*in, Essayist*in und Kurator*in und war Leiter*in des STUDIO Я am Maxim Gorki Theater Berlin. Salzmanns Theaterarbeiten sind in über 20 Sprachen übersetzt und unter anderem mit dem Kunstpreis für Darstellende Kunst der Akademie der Künste 2020 ausgezeichnet. 2017 erschien das Romandebüt Außer sich (Suhrkamp), das in 16 Sprachen übersetzt wurde und auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand. Im Herbst 2021 erschien der neue Roman Im Menschen muss alles herrlich sein.
Folge 1
1. September 2021
Hengameh Yaghoobifarah, geboren 1991, ist taz-Kolumnist*in, Redakteur*in des Missy Magazine und Mitherausgeber*in der viel beachteten Anthologie Eure Heimat ist unser Albtraum. Im Debut Ministerium der Träume erzählt they von Wahl- und Zwangsfamilie, von bedingungslosem Zusammenhalt unter Geschwistern und von dem dringenden Wunsch nach Selbstbestimmung. Sasha Salzmann spricht mit der Autor*in über zeitgenössische Formen des Erzählens im digitalen Zeitalter, über ein queeres Utopia und das Politikum, radikal poetisch zu sein.
Folge 2
1. Oktober 2021
Antje Rávik Strubel, geboren 1974, ist eine der bedeutendsten queeren Stimmen der deutschsprachigen Literaturszene. Für ihr vielfältiges Werk wurde die Schriftstellerin und Übersetzerin 2019 mit dem Preis der Literaturhäuser ausgezeichnet. Dieses Jahr hat sie den Deutschen Buchpreis für ihren Roman Blaue Frau erhalten. Die Protagonist*innen ihrer zahlreichen Romane spielen mit ihrer Geschlechtsidentität, verlieben sich über die Grenzen von Konventionen hinweg, erfinden sich neu, migrieren. Sasha Salzmann diskutiert mit Antje Rávik Strubel Geschlechterperformance als ein stetig wiederkehrendes Motiv in der Geschichte der Literatur.
Folge 3
1. November 2021
Gunther Geltinger, geboren 1974, erhielt für seine Romane zahlreiche Preise und Stipendien, u.a. den Förderpreis für Literatur des Landes Nordrhein-Westfalen, den August-Graf-von-Platen-Literaturpreis und das Aufenthaltsstipendium des Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia Bamberg. In Benzin, seinem dritten Buch, schickt Geltinger ein weißes schwules Paar auf eine Reise durch Südafrika und konfrontiert sie dabei mit ihren eigenen Dämonen. Sasha Salzmann spricht mit Gunther Geltinger über das Tabuthema Rassismus in der schwulen Szene und über die Spuren James Baldwins als ein gemeinsames literarisches Vorbild.
Folge 4
1. Dezember 2021
Tomasz Jedrowski wurde 1985 geboren und ist in Bremen aufgewachsen. Er studierte Jura in Cambridge und an der Université de Paris. Nach Jahren in Großbritannien und Polen lebt er nun in Paris. Sasha Salzmann spricht mit dem Autor über sein gefeiertes Debüt Im Wasser sind wir schwerelos („Buch des Jahres“, The Guardian). Dabei eruieren die beiden die Bedeutung von queerer Literatur für das eigene Schreiben und werfen einen Blick auf jene queeren Narrative, die für viele von uns bis jetzt ungehört geblieben sind. So wie die Geschichte von Ludwik und Janusz im Polen der achtziger Jahre, die im Zentrum von Tomasz Jedrowskis Debütroman steht.