„Für uns ist es der erste Pressetermin zu einer Romanverfilmung“, sagt Stephan Wegner, Schulleiter der Oberschule In den Sandwehen. „Als mit Poetry Slammer Bas Böttcher der Schulhausroman geschrieben wurde, war nicht geplant, daraus einen Film zu machen“, ergänzt Heike Müller, Geschäftsführerin des Literaturhaus Bremen.
Doch nachdem eine dreijährige Programmförderung durch den Preis der Deutschen Kindergeldstiftung Bremen Realität wurde, fassten das Literaturhaus und die Oberschule das umfangreiche Projekt in Kooperation mit dem Bremer Filmbüro ins Auge. Zunächst wurden mehrere Workshops mit dem Filmemacher Holger Pinnow-Locnikar organisiert, bei dem die jungen Autor*innen ihren Roman in ein Drehbuch umformulierten. Dann ging es an die Dreharbeiten, die, wie viele andere Projekte, unter Corona litten und öfter verschoben werden mussten.
Der Bremer Medienkompetenzpreis Das Ruder, der im September 2021 für das geplante Filmprojekt verliehen wurde, beflügelte dann die Dreharbeiten. „Ich habe selbst noch nie einen Roman verfilmt. Auch wenn das Buch dünner ist als die meisten Romane im Buchhandel, ist dort viel Geschichte enthalten. Daraus ist ein Drehbuch aus über 60 Seiten entstanden. Weil eine Seite normalerweise eine Minute Film bedeutet, wird ein einstündiger Film daraus entstehen“, erzählt Filmemacher Holger Pinnow-Locnikar. Er ist sehr zufrieden mit der Mitarbeit der Schüler*innen. „Wir arbeiten prima zusammen.“
Viele Schüler*innen können an der Verwirklichung des großen Projekts teilhaben. So komponierte die Musikprofilklasse 7E bereits die Filmmusik, die im Trailer zu hören ist. Auch in der Klasse selbst soll jeder eingebunden werden. Die Protagonist*innen bleiben dieselben, doch hinter der Kamera werden die Positionen regelmäßig gewechselt. „Nur ein Schüler ist mein fester technischer Assistent“, fügt Holger Pinnow-Locnikar hinzu.
Nachdem alle Fragen beantwortet sind, geht es an die frische Luft. Denn gerade wird live eine Szene gedreht. Die Gäste laufen über den Schulhof, unter einem Absperrband hindurch, zum Drehort. Dort steht ein schickes schwarzes Auto vor einem Greenscreen. Die Kamera ist bereits aufgebaut. Glücklicherweise schneit es heute nicht, denn der Film spielt im Spätsommer. Das heißt jedoch auch, dass die Schauspieler*innen bei winterlichen Temperaturen in Sommerkleidung herumlaufen müssen. „In dieser Szene hat Amara einen Traum, in dem zwei Autos aufeinander zufahren“, erläutern die jungen Schauspieler.
Anna-Lena stellt sich vor. Sie spielt die Protagonistin Amara. Leon trägt eine Lederjacke und hat lila-gefärbte Haare. Er stellt den Antagonisten Alex dar, der in dieser Szene das Auto fährt. Die Pressevertreter*innen machen Fotos, während der technische Assistent Malte die Kamera bedient. Leon wird mit einem kleinen Scheinwerfer von unten beleuchtet. Die Filmklappe fällt und es geht los.
Bis Ende Februar werden die Dreharbeiten noch dauern. Dafür wurden schon mehrere Drehorte innerhalb Blumenthals ausgewählt. Bei so viel Begeisterung kann der Film nur gut werden! Die Uraufführung der Romanverfilmung ist jedenfalls für das Frühjahr 2022 im Kino46 in der Bremer Innenstadt fest geplant.
Trailer: In der Schattenwelt gefangen
Ein Filmprojekt der Klasse 7e der Oberschule In den Sandwehen, Bremen-Blumenthal, gemeinsam mit Drehbuchautor und Filmemacher Holger Pinnow-Locnikar. Es ist die Verfilmung des gleichnaminge Schulhausromans, den die Klasse gemeinsam mit Schreibtrainer Bas Böttcher geschrieben hat. In Kooperation mit dem Literaturhaus Bremen. Ausgezeichnet mit dem Medienkompetenzpreis „Das Ruder 2021“ der Bremer Landesmedienanstalt.
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