Tischtennis ohne Ball und Musik ohne Instrumente – so lässt sich die Kunst des Beatboxens am ehesten beschreiben. Im Rahmen des Fliegenden Klassenzimmers bildete das große Beatbox-Projekt vor den Sommerferien den Abschluss des dreijährigen Programms. Die Oberschule In den Sandwehen und das Literaturhaus hatten keinen geringeren als den Vize-Weltmeister Mando nach Blumenthal eingeladen.
Gute Beatboxer überraschen ihr Publikum immer wieder. Während man noch rätselt, wie der Künstler ein Geräusch ohne Instrument entstehen lässt, haben sich bereits drei weitere Klänge in die Musik eingereiht. Wer selbst die Tricks der Beatboxer nachahmen möchte, stellt die Versuche rasch aus Scham vor der eigenen Würde wieder ein. Eine Projektgruppe von zwanzig Schüler*innen der Oberschule in Den Sandwehen hatte eine Woche lang die tolle Gelegenheit, das Beatboxen von einem echten Profi zu lernen – und eines kann vorweggenommen werden: schämen musste sich dort niemand.
Angeleitet wurde die Gruppe vom Berliner Szenestar Daniel Mandolini. Der Beatbox Vizewelt- und Europameister, der unter dem Künstlernamen Mando auftritt, brachte den Schüler*innen rasch die Grundlagen der Beats bei. Zunächst sollten die Gruppen in den ersten Übungen simple Geräusche aus dem Alltag nachahmen. Schnell wurde daraus ein täuschend echt klingendes Tischtennisspiel – nur eben ohne Ball. Nach den ersten beiden Tagen versuchten sich die Cobras, MJ, LJ und die Kings of the Beats, wie die Schüler*innen ihre Bands nannten, erste Chartsongs zu perfomen.
Das Feedback zum Workshop: gut bis sehr gut – finden die Schüler*innen. Und auch der Profi selbst ist zufrieden. Längerfristige Beatbox-Projekte wie diese sind Mando zufolge von großer Bedeutung und bieten Mehrwerte, die über das rein musikalische hinausgehen. Gerade im jungen Alter könne das gemeinschaftliche Musizieren sowohl Teambuilding-Prozesse als auch das Selbstbewusstsein der Kinder und Jugendlichen stärken.
Für die Projektgruppe heißt es jetzt erst einmal üben, üben, üben. Denn ihren ersten öffentlichen Auftritt haben sie noch vor sich: beim großen Schulfest werden die Jugendlichen vor all ihren Freund*innen, Lehrer*innen und Eltern beatboxen was das Zeug hält. Und bis dahin – da sind sich Mando und seine Schüler*innen einig – muss noch ordentlich geprobt werden.